Black Hole

Black Hole erschien ursprünglich zwischen 1997 und 2006 bei Reprodukt in sechs Einzelbänden. Zum 20jährigen Jubiläum publiziert der Verlag diese abgefahrene Liebes- und Pubertätsgeschichte jetzt als Gesamtausgabe.

Charles Burns erzählt von Jugendlichen, die zusammen abhängen, trinken, kiffen und das Leben genießen – wenn sie nicht gerade Schule oder Stress mit ihren Eltern haben. Chris steht auf Rob. Der ist zwar irgendwie komisch, aber komische Menschen wirken in der Pubertät geheimnisvoll und cool. „Kool“ heißt auch die Zigarettenmarke von Rob, weil er deren Slogan gut findet: „Man raucht, was man ist.“ Und wer cool sein will, raucht Metholzigaretten. Als sie am Rande einer Fete zusammen schlafen, infiziert er sie mit einer Krankheit, die durch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Die Krankheit führt zu Missbildungen. Man bekommt Lippen am Hals oder Beulen im Gesicht. Man kann nichts dagegen tun, und es geht nicht wieder weg. Die Infizierten werden gemieden. Einige kapseln sich ab. Andere leben als Gruppe im Wald.

Die Parabel auf die Irrungen und Wirrungen der Pubertät zeichnet Burns mit klarem Strich in kontrastreichen Schwarzweißbildern. Eine Mischung aus Horror und Pop Art in eingängigen Motiven, die die Verlorenheit seiner Figuren gut auf den Punkt bringen. Ein starkes Album, beinahe schon ein moderner Klassiker, der allen gefallen wird, die auch Adrian Tomine, Craig Thompson oder Chester Brown mögen.

Charles Burns: Black Hole (Gesamtausgabe)
368 Seiten, schwarzweiß, 24, Euro, Reprodukt, ISBN 978-3-941099-75-3
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