Helena

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Mal wieder ein Album mit einer Geschichte von Jim (alias Téhy). Und fast immer, wenn Jim Geschichten erzählt, geht es dabei um Beziehungen. Das war in Sonnenfinsternis so (eigentlich inhaltlich wie grafisch sein bislang bestes Album), bei Süße Versuchung, in dem Comic Die Einladung und auch in Eine Nacht in Rom. Wobei man Helena am besten mit der Nacht in Rom vergleichen kann. Beide sind Zweiteiler, beide haben Großformat, und beide sind, obwohl gut gezeichnet, grafisch am langweiligsten: viel glatte Fläche, wenig Details. Trotzdem sind sie schön zu lesen.

Die Geschichte? Sie dreht sich um Simon, einen schüchternen Jungen, der auch als Mann Probleme hat, die Frau seiner Träume anzusprechen. Die heißt Helena und war bereits in der Schule der Schwarm aller Schüler. Aber vielleicht ist es ein Zeichen, dass Simon sie Jahre später ausgerechnet am Tag seiner Hochzeit wiedersieht. Direkt vor dem Standesamt. Wie kann er da Ja zu der anderen Frau sagen, wenn er Minuten zuvor Helena gesehen hat? Und wieder genauso hin und weg war, wie früher?

Die Hochzeit platzen zu lassen, erfordert Mut, aber was sein muss, muss sein. Glücklicherweise erbt er kurz darauf von seinem Vater eine noble Wohnung (und ein kleines Vermögen). Das bringt ihn auf die Idee, Helena zu mieten. Drei Stunden jeden Donnerstag für 1000 Euro im Monat. Nur zum reden – ganz ohne Sex und so. Helena findet den Vorschlag blöd, lässt sich dann aber darauf ein.

Was wird sich daraus entwickeln? Und was wird aus Helenas Freundin, die von Helena eines Donnerstags vertretungsweise zu Simon geschickt wird? Fragen über Fragen. Die Antworten erfährt man erst im abschließenden zweiten Band, dessen Erscheinen für April 2016 geplant ist. Eine spannende und recht unterhaltsame Mini-Reihe.

Lounis Chabane, Jim: Helena
Band 1: 80 Seiten, gebunden, 18,80 Euro, Splitter, ISBN 978-3-95839-141-3
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