Der Mann, der keine Feuerwaffen mochte

Mal was lockeres zwischendurch? Okay: Hier kommt Byron Peck, ein in Los Angeles arbeitender Wirtschaftsanwalt, derzeit aber – wir schreiben das Jahr 1899 – in einem ziemlich wackligen Planwagen auf dem Weg durch das staubige Arizona. Ihm zur Seite steht Knut Hoggaard – ein stämmiger Däne, der aus Gründen, die hier nicht verraten werden sollen, nur wenig, und wenn, dann undeutlich spricht. Sein eingeschränktes Sprachvermögen gleicht er durch einen kräftigen (Hand)schlag aus.

Ein paar Kilometer weiter müht sich der junge Gepäckträger Tim Bishop, nicht aus dem fahrenden Zug geworfen zu werden. Er hat keinen Fahrschein – aber immerhin eine Ausrede. Die ist rothaarig, vollbusig, durchtrieben und hört auf den Namen Margot de Garine – eine junge, franko-russische Adlige, in die Tim sich verguckt hat. Um ihr nahe sein zu können, ist er auf den Zug gesprungen, den sie in Albuquerque bestigen hat – der allerdings jetzt gerade von einer Horde mexikanischer Banditen überfallen wird.

Soviel zur Ausgangssituation dieser unterhaltsamen Mischung aus Western und Gaunerkomödie, die vor allem von der Gegensätzlichkeit ihrer Charaktere lebt – hier der kühle, britische Anwalt, dort die feurige, russische Adlige. Die Story von Wilfrid Lupano (Alim der Gerber) lässt mit ihren überraschenden Wendungen keine Langeweile aufkommen. Die Zeichnungen von Paul Salomone, der damit sein erstes Album abliefert, sind auch okay. Der Umfang der Fortsetzungsserie wird von Splitter mit drei Bänden angegeben (die Folgebände sind noch nicht terminiert). Wer Western mit Bud Spencer und Terence Hill mag, sollte hier mal reinsehen.

Update 28.9.14: Band 3 ist da und lässt merklich nach. Von der Spritzigkeit und der Originalität des Anfangsbandes ist leider nicht mehr viel zu sehen.

Paul Salomone, Wilfrid Lupano, Lorenzo Pieri: Der Mann, der keine Feuerwaffen mochte
Band 1: 48 Seiten, gebunden, 13,80 Euro, Splitter, ISBN 978-3-86869-486-4
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