Malcolm Max

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Wir befinden uns im viktorianischen London. In der Baker Street wohnt Sherlock Holmes, ein paar Ecken weiter lebt Charles Dickens. Im schmuddeligen East End schleicht Jack the Ripper durch die Gassen, während die gehobene Gesellschaft im feudalen Westend prunkvolle Feste feiert. Die Dampfmaschine erobert die Welt, und solch seltsame Geräte wie Becher, die an Schnüre angeschlossen sind, durch die man in einem Becher am anderen Ende der Schnur hören kann, was am Anfang der Schnur gesprochen wurde, erstaunen das Publikum. Diese Mischung aus nebelverhangener Laternenatmosphäre und kommender Moderne dient Peter Mennigen als Kulisse für seinen Vampirjäger Malcolm Max und dessen Begleiterin Charisma Myskina, eine Halbvampirin. Sie sind auf die Suche nach Body Snatchern – jenen finsteren Gestalten, die heimlich Leichen ausgraben, um sie für teures Geld an wissenschaftliche Institute zu verscherbeln.

Es sind nicht nur Leichenräuber, die ihr Unwesen treiben. Auch ein Serienmörder hält Inspector Blunt von Scottland Yard in Atem. Blunt verdächtigt Max, denn der Vampirjäger wird oft an Orten angetroffen, an denen der Killer seine Opfer gerade mit 13 Messerstichen niedergemetzelt hat. Max glaubt dagegen, die Handschrift eines bereits vor Jahren geköpften Killers zu erkennen. Ist hier womöglich ein Toter auferstanden?

Die Mischung aus Steampunkt, Mystery und Schauerroman entstand zunächst als Hörspielreihe, bevor Mennigen sie aufgrund ihres großen Erfolges auch als Comic adaptierte und von Ingo Römling gekonnt bebildern lies. Body Snatchers ist ein Zweiteiler. Der abschließende Band ist für Herbst 2014 geplant. Da Max, Blunt und Myskina sich oft mit Dialogen duellieren, deren subtile Spitzen immer wieder treffen, liest sich dieser Erstling nicht nur spannend, sondern auch sehr vergnüglich. Eine spritzige Reihe mit allerlei originellen Figuren.

Ingo Römling, Peter Mennigen: Malcolm Max (1: Body Snatchers)
72 Seiten, gebunden, 15,80 Euro, Splitter, ISBN 978-3-86869-546-5
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Update 23.5.2014: Band zwei ist da. Leider nicht mehr so originell und spritzig wie Band eins – eher bemüht witzig. Und leider auch nicht der Abschlussband eines knackigen Zweiteilers, sondern mit Fortsetzung in Band 3 am Ende der letzten Seite. Wäre schade, wenn hier eine anfangs originelle Idee als Serie zu Tode geritten würde.

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