James Joyce

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James Joyce (2. Februar 1882 – 13. Januar 1941) war einer der wichtigsten Schriftsteller Irlands. Zu seinen bekanntesten Werken gehören Ulysses und Dubliner. Heute gilt er als richtungsweisender Autor für die literarische Moderne, aber das war nicht immer so. Joyce wurde als erstes von rund einem Dutzend Kindern geboren. Sein Vater konnte nicht mit Geld umgehen und trank gerne einen über den Durst – Eigenschaften, die Sohn James später von ihm übernehmen sollte. James fängt früh an zu schreiben, hat aber auch andere künstlerische Talente, reist nach Paris, Triest und Zürich, wo er viel Geld ausgibt, viel Alkohol trinkt und sich mit Freunden durch die Bordelle vögelt. Seine literarischen Versuche führen anfangs zu nichts. Er findet keinen Verlag, und wenn endlich jemand seine Sachen drucken will, gibt es Ärger mit der Zensur. Seine Texte gelten als anstößig und obszön.

Der Spanier Alfonso Zapico hat dieses hedonistische Leben in Schwarzweiß-Zeichnungen gepackt, die schön anzusehen sind und ein bisschen an den Stil von Volker Reiche erinnern. Dazu reiht er eine Lebensstation von Joyce an die andere – und das ist das, was das Album zwar nicht direkt langweilig macht, ihm aber viel Spannung nimmt, denn die die bloße Aneinanderreihung von Ereignissen ergibt noch keine Geschichte, in der sich die Dinge aus sich selbst heraus entwickeln – in der also das, was heute passiert, seine Ursache in dem hat, was gestern war – sondern mehr eine Art bebilderten Kalender, in dem einzelne Zeitabschnitte manchmal etwas zusammenhanglos aneinander kleben.

Trotzdem ist es kein schlechtes Album geworden. Die Zeichnungen sind prima, und der Eindruck, den man von Joyce, von seinem Leben und seiner Zeit bekommt, ist sicher gut getroffen. Interessant ist auch sein Verhältnis zu anderen Schriftstellern der damaligen Zeit, wie Shaw, Hemingway, Proust oder Pound, oder zu Künstlern wie Eisenstein und Psychoanalytikern wie Jung.

Alfonso Zapico: James Joyce – Porträt eines Dubliners
232 Seiten, schwarzweiß, 19,99 Euro, Egmont Graphic Novel,
ISBN 978-3-7704-5506-5
> Leseprobe

2 Gedanken zu “James Joyce

  1. Guten Morgen,
    seit kurzem verfolge ich regelmäßig deinen wunderschönen und interessanten Blog über die Kunst der Comics. Ein Comic über James Joyce – ich bin wirklich sehr gespannt – danke für diese Empfehlung. Ich hoffe, dass diese Seite noch von vielen weiteren Lesern entdeckt wird und werde sie weiterempfehlen.

    Liebe Grüße,
    Tanja

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