Diebin + Eine Weihnachtsgeschichte

Hier kommt was für Herz. In gleich zwei Versionen: Wie zum Teufel kommt diese edle Teekanne in Ellas Bett? Der teure Schmuck?! Wenn sie sich doch nur an die Party in dieser Villa erinnern könnte, auf der sie am Vorabend gelandet war! Ein klassischer Fall von Filmriss. In bester Erinnerung hat sie hingegen, dass ihr großer Schwarm Madeleine auch auf der Feier war. Und wieder nichts gelaufen ist… Puh, unglücklich verschossen plus peinliche Anfälle von Kleptomanie – ein bisschen viel am frühen Morgen. Aber als Madeleine plötzlich vor der Tür steht und ihr ihre Liebe erklärt, scheint es doch ein Glückstag für Ella zu werden! Bis Maddy ihr erzählt, dass man sie am Abend zuvor auf der Party im Haus ihrer Eltern ausgeraubt hat. Ups… Lucie Bryon schreibt und zeichnet eine witzige Feelgood-Romanze, die sich nicht nur durch einen unwiderstehlichen Strich und eine perfekt konstruierte Handlung auszeichnet, sondern auch das Herz berührt. (Verlagstext)

Hach ja, dieses Album geht wirklich aufs Gemüt. Und ist nicht mal kitschig. Einfach nur rührend. So rührend, wie Lovestorys nur während der Pubertät sein können. So unschuldig. Wobei sich die Unschuld nur auf die Liebesbeziehung bezieht. Was die Kleptomanie angeht, ist noch einiges zu regeln. Was nicht ganz einfach ist. Erwähnt werden muss auch Ellas beste Freundin Leslie. Denn dieses Album ist nicht nur eine zärtlich hingehauchte Lovestory, sondern auch eine Ode an die Freundschaft. Mit einem coolen Finish. Und ja: Zeichnen kann Bryon auch. Vor allem Gefühle. Ihr werdet es lieben.

Lucie Bryon: Diebin
Aus dem Französischen von Silv Bannenberg, Handlettering von Olav Korth
208 Seiten, 20,- Euro, Reprodukt, ISBN 978-3-95640-388-0
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Fröhliche Weihnachten, Misses Scrooge! Ms Scrooge? Nein, Sie haben sich nicht verlesen! Elizabeth Scrooge ist eine knallharte Geschäftsfrau und hasst Weihnachten. Weder ihr leiderprobter Angestellter noch ihre Nichte können sie vom Gegenteil überzeugen. Im kalten London ist sich jede*r selbst die/der Nächste und Ms Scrooge beabsichtigt nicht, den Bedürftigen auch nur einen Penny zu spenden. Doch eines Nachts bekommt sie Besuch vom Geist ihres verstorbenen Geschäftspartners Marley. Dieser kündigt drei Geister der Weihnacht an. Ob diese die verbitterte Antiheldin in der kurzen Zeit in einen guten Menschen verwandeln können? (Verlagstext)

Das ist doch mal was anderes, als diese Geschichte immer nur originalgetreu nachzuerzählen. Nach der Interpretation von Estelle Meyrand und Rodolphe (Scrooge), die eher für Kinder gedacht war, hier also eine moderne Version dieses Klassikers, die José Luis Munuera (Das Zeichen des Mondes, Bartleby, der Schreiber) sehr stimmungsvoll gezeichnet hat. Und die Idee, eine junge, toughe Business-Lady statt eines alten Griesgrams als Hauptfigur zu nehmen, gewinnt der Dickens-Geschichte ganz neue Akzepte ab. Nicht so kitschig wie das Original – aber am Ende wird natürlich trotzdem alles gut.

Jose Luis Munuera, Charles Dickens: Eine Weihnachtsgeschichte
Aus dem Spanischen von Lea Hübner
80 Seiten, gebunden, 24,- Euro,Carlsen, ISBN 978-3-551-77128-5
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