Am 77. Nebligen des Jahres 627 geschehen in der Stadt Irrwater seltsame Dinge. Eine Kürbisschmuggelaffäre wird entdeckt, nicht registrierte Ungeheuer in der Kanalisation gesichtet, und zu allem Überfluss klagt die Bevölkerung auch noch über seltsame Geräusche. Da muss der König schnellstens reagieren – doch sein Großer Koordinator schläft noch, obwohl es bereits zwei Uhr ist. Er träumt davon, aus der Streifenmonarchie von König Clemens XVII ein gepunktetes Kaiserreich mit ihm selbst an der Spitze zu machen. Chlorente, die Königstochter, auf die der Koordinator ein Auge geworfen hat, ist derweil auf der Suche nach dem Narren, mit dem sie gut befreundet ist. Doch der ist verschwunden, und niemand weiß, wohin – außer dem Großen Koordinator.
Was Turf hier an aberwitzigen Ideen und Figuren zu Papier bringt, ist eine der unterhaltsamsten Fantasy-Reihen der Comicgeschichte. Die Story wechselt permanent zwischen verschiedenen Ereignisebenen, ohne dabei jemals den Faden zu verlieren. Das sorgt für viel Tempo und jede Menge Spannung. Die Zeichnungen passen wunderbar zu dem kauzigen Figurenkabinett, und das liebevoll arrangierte Seitenlayout bringt zusätzliches Leben in die Bude.
Die ersten vier der insgesamt sieben Bände umfassenden Serie sind Ende der 1990er Jahre im alten Splitter-Verlag und bei Kult Editionen erschienen – die Fortsetzung wurde aber hierzulande nie publiziert. Jetzt hat Splitter alle sieben Bände plus der Entstehungsgeschichte als 400 Seiten dicke Gesamtausgabe aufgelegt. Für Fantasy-Fans, die auf verspielte Geschichten mit originellen Ideen stehen, der ideale Schmöker für nieslig-graue Wintertage.
Turf: Das Narrenschiff
400 Seiten, gebunden, 49,80 Euro, Splitter, ISBN 978-3-95839-013-3
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Ich denke für 400 Seiten ist dies ein ordentlicher Preis.
Stimmt. Wenn man die 7 Bände der Serie und den integrierten Sonderband mit der Entstehungsgeschichte einzeln hätte kaufen müssen, und pro Band die dafür üblichen 13 Euro rechnet, wäre es doppelt so teuer geworden.
Huch! Ja, das wäre teuer geworden!