Goliath

Am Ende bleibt ein Gefühl von Enttäuschung und Leere, denn der Schluss dieses Albums scheint banal. Doch während man darüber nachdenkt, entsteht die Frage, ob dieser Comic wirklich langweilig oder einfach schlicht genial ist.

Im Grunde ist er beides. Denn das Ende dieses Bandes ist so banal wie das Leben und der Tod und der Krieg halt sind. Und Krieg ist das Thema des 1976 geborenen Schotten Gauld, der als Autor, Illustrator und Humorist in London lebt und mit Goliath seinen ersten Comic vorlegt. Sein Goliath ist kein Übermensch, sondern ein etwas größer gewachsenes Mitglied einer Armee, die gegen eine andere Armee Krieg führt. Weil er als Schwertkämpfer eine Niete ist, arbeitet er in der Verwaltung. Bis er eines Tages einen höchst geheimnisvollen Auftrag bekommt.

Natürlich funktioniert Krieg nicht so simpel, wie Gauld die Abläufe hier satirisch darstellt. Aber das kafkaeske Muster, das er ihm gibt, gehört dazu. Mit wenigen Strichen, ebenso lakonisch erzählt wie gezeichnet, schildert er die Geschichte eines Menschen, dessen Eigenschaften so gar nicht zu der ihm übertragenen Aufgabe passen wollen. Weshalb die Missison natürlich zum Scheitern verurteilt ist. Very british.

Tom Gauld: Goliath
96 Seiten, zweifarbig, 15,- Euro, Reprodukt, ISBN 978-3-943143-26-3
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