Es war einmal in Frankreich

War der rumänische Jude Joseph Joanovici ein Widerstandskämpfer, ein Held, ein Verteidiger der Menschenrechte? Oder war er ein Kollaborateur, ein Opportunist, ein Spion, der mit allen und jedem zusammen gearbeitet hat, um seine eigene Haut zu retten? Fest steht: Der Schrotthändler Joseph Joanovici war am Ende des zweiten Weltkriegs der reichste Mann Frankreichs, weil er während des Krieges durch Kontakte zu den Nazis mit seinem Schrotthandel Millionen verdiente. Mit denen er allerdings auch den Widerstand gegen Hitler unterstützte.

Autor Fabien Nury untersucht den schmalen Grad zwischen Kollaboration und Widerstand in einem filmähnlich angelegten Szenario mit vielen Rückblenden. Will Joanovici Menschen helfen, muss er Kontakte zu denen haben, die sie unterdrücken und gefangen halten. Und je besser seine Kontakte sind, desto mehr kann er erreichen. Dass dabei auch noch ein stattliches Sümmchen für ihn selber abfällt – ist das Egoismus oder einfach nur cleverer Geschäftssinn? Und woher kommt seine Motivation? Ist es Humanität? Pragmatismus? Oder das bauernschlaue Bedürfnis, sich nach allen Seiten abzusichern?

Es ist eine sehr facettenreiche Geschichte, deren Mischung aus Fakten und Fiktion in Frankreich für viel Aufsehen sorgte und in Angoulême als beste Serie ausgezeichnet wurde. Die in eher konventionellem Stil gezeichnete Reihe ist auf sieben Bände angelegt.

Sylvain Vallée, Fabien Nury: Es war einmal in Frankreich
Band 1: 56 Seiten, gebunden, 14,95 Euro, Zack Edition, ISBN 9783941815445
Luxusausgabe (333 Exemplare) mit signiertem Druck, 34,95 Euro,
ISBN 978-3-941815-50-6

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