Kopfsachen

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Es gibt Köpfe, in denen möchte man nicht stecken. Wenn man seine Geschichten liest, gehört der von Oesterle definitiv dazu. Es sind ziemlich makabere und schräge Stories. Und obwohl man sie nicht gerne im eigenen Kopf hätte, macht es tierisch Spaß, sie zu lesen, denn der in München lebende Zeichner ist einer der originellsten seiner Zunft. Kopfsachen ist ein Sammelband seiner bisherigen Arbeiten. Als da wären: Schläfenlappenfantasien, Forever, Die süßen Erinnerungen des Otto Mallorca, Vier Minuten sechsundvierzig, Der Unsichtbare, Gib, Kopfschmerzen und das kultige Frass.

Neu ist eine kleine Geschichte um Hector Umbra – den Mann mit übersinnlichen Fähigkeiten. Oesterle hatte bereits 2003 ein Album mit Umbra als Hauptfigur gezeichnet. Der erste Teil erschien in der Edition 52, die Gesamtausgabe später bei Carlsen. In der in Kopfsachen publizierten 16seitigen Geschichte Getrennte Wege soll Umbra einer Frau helfen, die unter multipler Persönlichkeit leidet. Wir ahnen, dass das nicht gut ausgehen kann.

Auch, wenn man die ein oder andere Geschichte bereits aus anderen Publikationen kennt – es war eine gute Idee, sie in schönem Hardcover zusammenzufassen. Das haben sie verdient. Wer abgedrehte Stories mag – ähnlich denen von Foerster oder Thomas Ott – sollte zugreifen. Osterle erhielt 2016 den Comicpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung für sein Projekt Vatermilch, das demnächst ebenfalls bei Carlsen erscheinen soll.

Uli Oesterle: Kopfsachen – Acht grafische Erzählungen
176 Seiten, gebunden,  16,99 Euro, Carlsen, ISBN 978-3-551-73429-7

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