Koma

Adidas ist nicht nur der Name eines Sportartikelherstellers. Hier klingt auch der Name des Mädchen so, das die Hauptfigur in der sechsteiligen Serie ist, deren Bände Reprodukt in vierteljährlichem Abstand publizieren will. Sie hilft ihrem Vater, der als Schornsteinfeger arbeitet. Weil sie jung und klein ist, muss sie die schmalen Schornsteine putzen, die für Erwachsene zu eng sind. Um die großen kümmert sich ihr Vater.

Der Job ist nicht leicht, und die Konkurrenz ist groß. McMullan und Sohn warten nur darauf, ihnen lukrative Aufträge abluchsen zu können. Das kann schnell passieren, denn Addiadas wird manchmal ohnmächtig. Sie fällt dann ohne Vorwarnung in ein Koma, in dem sie Ungeheuern begegnet – riesengroß und schwarz wie die Schlote, die sie reinigen muss. Und dann sind da noch seltsame Maschinen, die ebenfalls sehr bedrohlich wirken, aber irgendwie das Leben der Menschen bestimmen.

Was mich schon bei Peeters genialen HIV-Album Blaue Pillen irritiert hat, war seine Art, Figuren so in die Panels zu setzen, dass man das Gefühl hatte, der Rahmen sei zu klein, oder irgendwie würde der Rand fehlen. Das ist auch hier so. Aber wenn man sich erstmal reingelesen hat, passt das schon, und nach der Schlagfertigkeit der vorwitzigen Addidas, die dauernd Kreuzworträtsel löst, wenn sie sonst nichts zu tun hat, wird man schnell süchtig. Die bislang erschienenen Bände machen jedenfalls Lust auf mehr.

Frederik Peeters, Pierre Wazem: Koma
je 48 Seiten, 12,- Euro, Reprodukt, ISBN 978-3-941099-96-8 (Band 1)
> Leseprobe (Band 1)

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