Der Mitternachtsgarten

Eine ebenso spannende wie fantasie- und geheimnisvolle Geschichte: Weil sein Bruder die Masern hat, schicken seine Eltern Tom zu Onkel und Tante in die Stadt in Quarantäne. Zwei Wochen muss er in ihrem Haus bleiben, und das ausgerechnet zum Sommeranfang! Da hätte er ja fast lieber selber die Masern! Denn außer Essen und Schlafen gibt es dort nichts zu tun, und Tom langweilt sich furchtbar. Bis eines Nachts die alte Uhr im Flur die dreizehnte Stunde schlägt und die Tür zu einem verborgenen Garten preisgibt. Und als wäre das nicht genug, merkt Tom schnell, dass er an diesem magischen Ort unsichtbar ist – außer für ein Mädchen namens Hatty, für das die Zeit scheinbar anders verläuft als für normale Menschen. (Verlagstext)

Es ist ein cleveres Spiel mit Zeit und Raum, das Philippa Pearce in ihrer 1958 publizierten und mehrfach prämierten Geschichte Tom’s Midnight Garden treibt (hierzulande unter dem Titel Als die Uhr dreizehn schlug erschienen). Und um das gleich vorweg zu nehmen: Obwohl es sich dabei um ein Kinder- und Jugendbuch handelt, ist es literarisch um Längen besser (und spannender) als Emily Brontës Sturmhöhe, die beide von der Französin Édith (Grattery) bebildert wurden.

Während in Sturmhöhe Édiths Zeichnungen dominieren, halten sich Bilder und Erzählung im Mitternachtsgarten qualitativ die Waage. Hier geht es um Fantasie, und wie Pearce das dreht und Édith es in Farben packt ist so prima, dass man auch als Erwachsener seine Freude daran hat. Im Grunde ist es ein zeitloser Fantasy, der den Leser intellektuell stärker fordert als die meisten Fantasy-Comics, die hierzulande in die Läden kommen. Spannung inklusive.

Édith: Der Mitternachtsgarten
Aus dem Französischen von Tanja Krämling
104 Seiten, gebunden, 19,95 Euro, toonfish, ISBN 978-3-96792-732-0
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