Fegefeuer

Benjamin hat ein altes Haus geerbt und sich als Freiberufler selbstständig gemacht. Alles scheint in den richtigen Bahnen zu laufen, und die rothaarige Nachbarin wirkt auch sehr sympathisch. Jetzt noch eine Versicherung für das Haus samt Inhalt abschließen, und das gute Leben kann beginnen. Tut es aber nicht. Denn der Entschluss, sich bei dem schmierigen Trusquin zu versichern, stellt sich als große Fehlentscheidung heraus. Als Benjamin kurze Zeit später auf das Geld der Versicherung angewiesen ist, gerät er in immer kafkaeskere Situationen, die ihm schließlich sogar das Leben kosten.

Leider ist die Tragödie damit nicht zuende, sondern fängt erst richtig an. Denn den Himmel, wie die Kirche ihn predigt, gibt es nicht. Statt dessen wird Benjamin von einem gestressten Büroangestellten empfangen, der zwar seit 1873 tot ist, den Empfangsjob an Tisch Nummer 712 aber noch 427 Jahre machen muss und Benjamin eine Aufgabe aufbrummt, die zu erledigen fast unmöglich ist. Aber Benjamin hat ja jetzt Zeit. Eine ganze Ewigkeit lang.

Chabouté erzählt hier eine rundum unterhaltsame Geschichte. Ich habe lange nichts mehr gelesen, das ebenso locker-flockig wie spannend geschrieben war. Auch die Bilder sind gut. Die Panels sind nicht überladen, die Bilder bleiben meist auf die Darstellung der wesentlichen Akteure beschränkt. Das gibt beiden Raum zu wirken – den Bildern wie den Akteuren. Eine sehr süffig zu lesende Trilogie, die Ehapa im Rahmen seiner All-in-one-Reihe als Gesamtausgabe publiziert hat.

Christophe Chabouté: Fegefeuer
192 Seiten, gebunden, 39,95 Euro, Ehapa, ISBN 978-3-7704-3351-3

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