Hotal Hades

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Als Imbissbudenbesitzer Peter, Schriftstellerin Martha und ihr Geliebter Florian gleichzeitig erschossen werden, beginnt für sie eine seltsame Reise. Sie schippern in ein bürokratisches Jenseits, das zu einer Mega-City angewachsen ist. Schon das Einreiseformular gleicht einem absurden Witz. Doch während Peter sein Glück in der Hades-Küche findet, muss Martha büßen, obwohl sie einst ein VIP-Ticket für das Paradies löste. Diesen Betrug kann Peter nicht mit ansehen. Er versucht, sie zu retten…  Katharina Greve spinnt mit viel Humor die antike Vorstellung des Jenseits weiter. Ihre Seitenhiebe auf das moderne Leben und Sterben treffen die schlimmsten Monster der Weltgeschichte ebenso wie vermeintliche Lichtgestalten.

Soweit der Verlagstext. Was die 1972 geborene Katharina Greve, Trägerin des ICOM Independent Comic Preises für Herausragendes Artwork, des Deutschen Cartoonpreises und des Sondermann-Förderpreises für Komische Kunst hier abliefert, ist als Grundidee durchaus interessant, hat aber trotz 127 Seiten wenig Tiefgang. Die Gags plätschern mehr vor sich hin, als zu treffen. Dass Hitler in der Hölle dazu verdammt ist, immer wieder seinen Schäferhund Blondie zu schlachten und als Goulasch zu essen, ist eher Klamauk, als Satire. Dass eine Schriftstellerin als Höllenstrafe jede einzelne Zeile aus ihren Romanen eigenhändig ausradieren muss, fand ich da schon origineller.

Die Zeichnungen sind präzise und naturgemäß mehr Cartoon als Comic, was heißt, dass Greve sich mit Hintergründen nicht lange aufhält und die Seiten relativ leer wirken. Ein Album, aus dessen Thema man mehr hätte machen können, das sich streckenweise aber trotzdem unterhaltsam liest.

Katharina Greve: Hotel Hades
127 Seiten, 19,99 Euro, Egmont Graphic Novel, ISBN 978-3-7704-5507-2
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