Pawnee + Deadline

prugne-pawnee

Mit Pawnee legt Splitter eine Fortsetzung von Frenchman auf. Das Album spielt wie sein Vorgänger zur Zeit der Eroberung Amerikas, inmitten der Kriege zwischen Briten und Franzosen und dem Kampf beider gegen die Indianer. Während in Frenchman die zwei jungen Franzosen Alban und Louis durch die amerikanische Wildnis marschieren – Alban, weil er einen US-Bürger erschossen hat, um einem Schwarzen zu helfen, und Louis, weil er Alban sucht – ist in Pawnee Albans Schwester aus Frankreich gekommen, um beide zu suchen, weil sie seit Monaten nichts mehr von ihnen gehört hat.

Inhaltlich bietet das Album eine ähnliche Story wie Frenchman. Die Schwester muss sich mit geldgierigen Trappern und Indianern auf Kriegspfad rumschlagen, während Albain und Louis auch wieder unterwegs sind – ohne allerdings voneinander zu wissen. Die Geschichte ist nicht mehr ganz so spannend wie Frenchman, und während man Frenchman durchaus als eigenständiges Album lesen kann, macht Pawnee wenig Sinn, wenn man Frechman nicht kennt.

Die Bilder von Prugne stehen denen der Vorgängeralben allerdings in nichts nach. Viel Landschaft und viel Atmosphäre, die in den großformatigen Panels wunderschön zur Geltung kommt. Dazu eine sehr zarte, gefühlvolle Kolorierung – das kann sich sehen lassen.

Patrick Prugne: Pawnee
104 Seiten, gebunden, 22,80 Euro, Splitter, ISBN 978-3-86869-656-1
> Leseprobe
.

rossi-deadline

Auch Deadline ist ein Western. Er spielt zur Zeit der Sezessionskriege. Nord gegen Süd, Menschenrechte gegen Sklaverei, und der junge Louis Paugham steht als Soldat genau an der Grenze. Die ist in dem Fall ein ausgetrocknetes Flussbett in Andersonville, Georgia. Auf der einen Seite die Armee der Südstaaten, auf der anderen ein Lager, in dem die Yankees unter erbärmlichen Bedingungen gefangengehalten werden. Sobald einer den Fluss überschreitet und zu fliehen versucht, soll er erschossen werden – so lautet der Befehl, den Louis bekommen hat. Aber da ist dieser eine Schwarze unter den Gefangenen, der ihn unentwegt voller Stolz ansieht. Und auf den Louis nicht schießen kann.

Laurent-Frédéric Bollée nimmt diesen Krieg als Kulisse für eine Geschichte über eine späte Rache und eine Abrechnung mit dem Ku-Klux-Klan, die nicht schlecht gemacht ist und spannend erzählt wird. Die Zeichnungen von Christian Rossi kommen eher konventionell daher, haben aber auch ihre starken Momente.

Christian Rossi, Laurent-Frédéric Bollée: Deadline
80 Seiten, gebunden, 17,80 Euro, Splitter, ISBN 978-3-86869-733-9
> Leseprobe

Kommentieren?

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..