Die Schönheit des Scheiterns

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Es kann nicht immer alles gut gehen – schon gar nicht, wenn man jung und Künstler ist. Oder zumindest sein möchte. Paul hat einen Job, bei dem er morgens pünktlich antanzen muss, aber er ist auch Sänger in einer Band, die in ein paar Tagen einen Auftritt hat. Das macht ihm Sorgen, weil er den Text zu ihrem neuen Song schreiben soll. Aber ihm fällt nichts ein.

Auch seine Freunde sind kreativ. Der eine schreibt – und hat fünf Zuhörer bei seiner Lesung – andere malen. Ina zum Beispiel, eine langhaarige Schöne, die gerade in die Wohngemeinschaft von Pauls Freunden eingezogen ist, studiert Kunst. Und malt Bilder. Paul möchte sie anbaggern, aber die destruktive Art, mit der er seine Unsicherheit zu kaschieren versucht, gefällt ihr wenig. Außerdem hasst Paul abstrakte Kunst grundsätzlich, und Ina – Was ich in meinen Bildern anstrebe, ist Konstruktivismus frei von Motiv und Zeit – macht es ihm mit ihren Arbeiten nicht leicht. Also erstmal ein Bier trinken und die Sache überdenken.

Der Zeichner und Illustrator Andreas Eikenroth, der unter anderem für die Comicmagazine Tentakel, Panik Elektro, Panel und Comicaze gearbeitet hat, liefert hier eine locker-flockige Geschichte, die typische Situationen aus dem Leben von Menschen schildert, die noch nicht wissen, ob sie morgen Rockstars sind, oder besser die Ausbildung zu Ende machen sollen. Das kommt lebensnah, frisch und humorvoll rüber. Er zeichnet seine Bilder ohne viele Details, kann seine Figuren aber auch mit wenigen Strichen treffend charakterisieren. Ein angenehm zu lesendes Album.

Andreas Eikenroth: Die Schönheit des Scheiterns
104 Seiten, schwarzweiß, 12,- Euro, Edition 52, ISBN 9783935229647

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