Zenobia

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Der Verlag schreibt: „Zenobia“ wurde ursprünglich in Dänemark veröffentlicht und avancierte zum Bestseller. Die Graphic Novel erzählt Aminas Geschichte, ein Mädchen aus Syrien, welches vor dem Krieg flüchtete. Sie hofft auf eine neue Chance, aber auf der rauhen See geht etwas schief. In Rückblenden wird über ihr bisheriges Leben in Syrien und während des Krieges erzählt. Ein einfacher, aber präziser Blick auf eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Das Buch gewann bereits den Nationalen Illustrationspreis 2017 des Dänischen Kulturministeriums, den „Deuleran Prisen“ für das beste dänische Comic des Jahres 2017 und wurde mittlerweile auf Arabisch, Englisch, Französisch, Koreanisch, Türkisch, Schwedisch und Spanisch übersetzt und herausgegeben.

Die Preisflut ist verständlich, denn dieses Album ist nicht nur klasse gezeichnet, sondern entwickelt durch seine im Grunde schlichte Erzählweise eine emotionale Wucht, der man sich schwer entziehen kann. Hornemann und Dürr brauchen nicht viel Text, um den Leser in die Geschichte hineinzuziehen – sie überlassen ihn meist ganz der Sprache der Bilder. Auch die halten sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Sie sind recht einfach gezeichnet – mit wenigen Strichen und wechselnder monochromer Kolorierung bringt Hornemann die Ereignisse auf den Punkt.

Ein Kind auf der Flucht vor dem Krieg – das ist in unserer Welt inzwischen so alltäglich und tausendfach publiziert, dass man diesem Thema keine neuen Aspekte abgewinnen kann. Aber gerade dadurch, dass hier nichts hinzugedichtet oder künstlich dramatisiert, sondern das, was für uns der pure Horror wäre, relativ emotionslos als selbstverständlicher Alltag dargestellt wird, wirkt dieses Album intensiver als langatmige politische Abhandlungen.

Top 10 2018

Lars Hornemann, Morten Dürr: Zenobia
100 Seiten, gebunden, 18,- Euro, bahoe, ISBN 978-3-903022-76-8

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