The End

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Zep, der vielen als Zeichner der unterhaltsamen Titeuf-Reihe bekannt ist, hat sich in diesem Album ein ernsthaftes Thema vorgenommen. Alles dreht sich um den Klimawandel und seine Auswirkungen. Und um Bäume. Verlagstext: In Schweden arbeitet ein Forschungsteam an einem aufregenden Projekt: geben Bäume überliefertes Weltwissen über ihre DNS, ihre Gene weiter? Der Praktikant Theo Fiato ist voll Begeisterung dabei. Zugleich treffen aus Spanien beunruhigende Meldungen ein: Waldspaziergänger sterben eines rätselhaften Todes, Wildtiere zeigen unerklärliches Verhalten, giftige Pilze schießen aus dem Boden. Zu spät erkennt die Wissenschaft, was sich da wirklich anbahnt, und auf einmal geht es um das Überleben der ganzen Spezies…

Zep hat sich bislang vor allem als Zeichner humoristischer Serien einen Namen gemacht. Neben Titeuf (erscheint bei Carlsen) gibt es auch die Happy-Reihe bei Splitter (Happy Girls / Happy Parents / Happy Rock / Happy Sex), in denen er sich mehr oder weniger witzig durch die Seiten kalauert. Doch in The End ist Schluss mit lustig. Das lässt der Name des Albums bereits vermuten (der sich auch auf Theos Vorgesetzten, Professor Frawley, bezieht, der von morgens bis abends CDs von The Doors hört).

Seit Peter Wohlleben Das geheime Leben der Bäume entschlüsselt hat, wissen wir, dass Bäume nicht einfach schön, aber dumm in der Gegend rumstehen, sondern in vielfältiger Weise miteinander kommunizieren. Sie können Feinde gemeinsam abwehren. Professor Frawley ist der Meinung, dass sie das vor 65 Millionen Jahren bereits getan haben. Mit den Dinosauriern. Frawly behauptet, dieses Wissen der DNA eines 100.000 Jahre alten Ahornblattes entnommen zu haben. Wofür er reichlich Spott erntete.

Doch man sollte Bäume besser ernst nehmen. Das stellen Theo, der auch als militanter Umweltaktivist unterwegs ist, und seine Mitarbeiterin Moon schnell fest. Zep versteht es dabei, Spannung aufzubauen und den Leser schnell in die Story reinzuziehen. Die Zeichnungen sind wie immer bei ihm sehr weich, rund und schön anzusehen. Mit Farben geizt er allerdings. Monochrome Kolorierung wohin das Auge blickt – mal grün, mal braun, mal blau, mal grau, und diese ganzseitigen Farbtöne ohne größere Abwechslung können streckenweise ermüden. Davon abgesehen liefert Zep hier eine Dystopie, die nicht unbedingt logisch, aber originell entwickelt und spannend zu lesen ist. Nach Jüligers abgefahrenem Unfollow wieder ein interessantes Album zum Thema Umwelt – mit anderem, aber nicht weniger düsterem Ausgang. Der Band hätte auch gut in das Programm von Splitter oder Carlsen gepasst.

Zep: The End
96 Seiten, gebunden, 19,80 Euro, Schreiber & Leser, ISBN 978-3-96582-026-5
> Leseprobe

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